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Audio bei Kdenlive
schnitt das Bild. Wenn ein Video mit 25 fps vorliegt, wechselt 25-mal in der
Sekunde die Bildinformation. Die Zeit von Bild bis zum nächsten Bild beträgt
0,04 Sekunden. Zwischendurch passiert nichts.
Bei Audioinformationen ist das ganz anders. Eine digitale Audioinformation
wechselt 44100-mal pro Sekunde. Daraus folgt, dass eine Audioinformation
während eines Videobilds 1764-mal wechselt.
Da die kleinste Einheit bei einem Videoschnittprogramm 1 Bild ist, kannst du
mit Kdenlive auch nur mit diesem Raster, also immer nach 1764 Informatio
nen, Audios schneiden. Was sonst noch innerhalb dieses 1-Bild-Rasters in der
Audiospur passiert, ist dir per Schnitt nicht zugänglich! Da kann bereits eine
einzige Lautstärkenspitze zu einem unangenehmen Knackgeräusch führen.
Sichtbar ist eine solche Audiospitze in der Wellenformdarstellung von Video
schnittprogrammen nicht. Das an diesem Schnitt entstehende und sehr stö
rende Knackgeräusch ist nicht vermeidbar. Nachträglich unhörbar machen
lässt es sich durch ein Fade-In (Clips und Fader auf Seite 112).
Abb. 9.10: Fade-In lässt Knackgeräusch verschwinden.
Es ist ausreichend, das Fade-In über den Bereich nur eines Bildes auszu
dehnen.
Ambitionierte Videomacher entwickeln sich neben der Gestaltung der Bil
der zu wahren Tonkünstlern. Erkennbar ist das auch an der Anzahl der zu
einem Projekt gehörenden Audiospuren. Pro Video-Spur je ein O-Ton, eine
Spur für Sprecher und Musik und darüber hinaus Spuren für Atmos und
Geräusche. Neben dem Zusammenfügen von Audioquellen gehört zu den